Nählexikon
Da ich damals als Nähanfängerin immer viele Fragen hatte und auch schon in einfachen Schnittmustern und Nähanleitungen Fachbegriffe vorkommen, habe ich mir gedacht euch ein kleines aber feines Nählexikon zusammen zu stellen. Hier möchte ich euch einige (wenige, denn es gibt da noch viel mehr) Fachbegriffe erläutern.
Vorab möchte ich euch aber auch gerne ein paar Fachbücher zum Thema empfehlen, die sich super als Einführungslektüre, aber auch als Nachschlagewerke eignen.
Nähen Schritt für Schritt: Über 200 Techniken für Einsteiger
von Alison Smith
Nähen: Alle Techniken Schritt für Schritt
von Dorling Kindersley
"Overlock"
Die ersten Stiche inkl. Schnittbogen
von Gaby Seeberg-Wilhelm
"Praxiswissen Overlock"
Ein Lernprogramm und Nachschlagewerk inkl. Schnittbogen
von Katrin Lünnemann
Kaufberatung :)
von Katrin Lünnemann
Das Grundlagenbuch Overlock: Techniken, Tipps und Tricks
von Michael Weinreich und Gudrun Schillack
Nähmaschinenarten
Nähmaschine, Ovi, Cover und Sticki sind die häufigen Abkürzungen die man hört. Aber was bedeuten sie? Welche Maschinenarten gibt es? Und was können sie?
Die Nähmaschine
Die klassische Nähmaschine, wie wir sie alle kennen dient zur Herstellung einer mechanischen Naht. Es werden mehrere Fäden (Ober- und Unterfaden) durch das Gewebe miteinander verknüpft, wodurch eine Naht entsteht.
Es gibt verschiedene Nutzstiche, aber auch Zierstiche, die je nach Modell mehr oder weniger vorhanden sind.
Wichtige Nutzsticharten sind:
- Geradstich
- Zick-Zack-Stich
- Blindstich
Weiters kann man bei guten Nähmaschinen die Stichlänge und die Stichbreite einstellen. Beispielsweise bei Applikationen stellt man die Stuchlänge sehr kurz, um ein dichtes Stichbild zu erhalten.
Die Overlock Maschine
Eine Overlock Maschine oder auch kurz Overlock (oder Ovi) gennant, näht den Rand eines oder mehrerer Stoffe zusammen. Sie versäubert heftet und beschneidet die Nahtzugabe in nur einem Schritt. Das Ergebnis ist eine sehr saubere Kannte.
Der Overlockstick wird auch Überwendlungsstich genannt. Bessere Nähmaschinen haben in in der Stichauswahl. Jedoch ist er nicht mit dem Stichbild einer richtigen Overlock zu vergleichen.
Auch bei der Overlock gibt es verschiedene Stichmuster, die ausgewählt werden können.
Die Sticharten der Overlock sind:
- 3-fädige Nacht: Wird verwendet, um viele Materialien zu versäubern, aber auch zum Zusammennähen von wenig beanspruchten Schließnähten. Beispielsweise für die Seitennähte bei Blusen, Hemden oder Poloshirts.
- 4-fädige Naht: Zum Zusammennähen und gleichzeitigem Versäubern sämtlicher Materialien besonders elastischer oder grober Stoffe.
- Rollsaum: Zum Versäubern von leichten und feinen Stoffen Anwendung: z. B. für den unteren Abschluss vom Brautkleidern oder für Seidenschals.
- Flatlocknaht: Wird an einer Falte oder als Verbindungsnaht genäht. Die Naht entsteht durch eine Veränderung der Fadenspannungen meist in Verbindung mit Zierfäden.
- 2-fädige Naht: Wird zum Versäubern von leichten Stoffen verwendet (kaum noch in Gebrauch da die 3 und 4-fädrigen Nähte besser halten).
- Safety Naht: Diese Naht wird aus zwei getrennten Nähten gemacht. Eine zweifädige Doppelkettenstichnaht (der Safety oder Sicherheitsnaht) zur Haltbarkeit und eine zwei- bzw. dreifädige Kanten-Versäuberungsnaht (Der Vierfaden-Überwendlichnaht bietet einen Halt der Kante durch breitere, zusammenhängende Naht und ist dadurch immer beliebter).
- Doppelkettenstich: Von oben sieht die Naht aus wie die Gradstichnaht einer Haushaltnähmaschine, von unten sieht die Naht wie eine Kette aus. Anwendung: Zum Zusammennähen von festen Materialien, z. B. Polsterbezugsstoffe oder Jeansstoffe. Der Stich wird auch als Ziernaht verwendet.
Die Coverlock Maschine
Die Coverlock Maschine kurz Coverlock, ist eine Sonderform der Overlock. Sie kann nach einem Umbau (ohne Messer) mitten auf dem Stoff säumen. Mit ihr lassen sich schöne Zwillingsnähte auf festen und elastischen Stoffen nähen. Klassisch wird sie für die Säume bei T-Shirts verwendet.
Die Stickmaschine
Stickmaschinen dienen zum maschinellen Anfertigen von Stickereien, Sprich zum Verzieren. Bei den moderneren Bauarten unterscheidet man Einnadel- und Mehrnadel-Maschinen.
Einnadel-Stickmaschinen arbeiten mit dem Kettstich.
Mehrnadel-Stickmaschinen können als Handstickmaschinen oder als Schiffchenstickmaschinen ausgeführt sein.
Kombi Maschinen
Es sind auch kombinierte Maschinen auf dem Markt erhältlich.
- Nähmaschine und Overlock, wo nach umbau das Messer weggeklappt werden kann.
- Nähmaschine und Stickmaschine.
- Coverlock/Overlock
Bei den Empfehlungen zu den kombinierten Maschinen gehen die Meinungen stark auseinander und in den meisten Fällen wird der Kauf von 2 Geräten empfohlen, anstatt zwei Typen in einer Maschine zu vereinen. Oftmals wird der Umbau als mühsam beschrieben, als auch die Qualität bemängelt.
Zu allen Maschinentypen ist ein umfangreiches Zubehör wie Nähfüße, Anschiebtische, Stickrahmen, Garnrollenhalter, Garne & Konen, Nadeln und vieles mehr erhältlich.
Kaufberatung :)
Die schwierigste aller Fragen ist wohl jene, welche Maschine man sich anschafft. Es gibt leider kein Geheimrezept dafür. Viele haben nur eine günstige Nähmaschine, andere wollen gerne ein Profigerät, wieder andere kommen unter 3 verschiedenen Maschinentypen gar nicht aus.
Auch sind die Anschaffungskosten nicht zu unterschätzen.Es empfiehlt sich daher sich zuerst ein Preislimit zu setzen und danach zu schauen, was man benötigt. Sprich welche Nähgewohnheiten habe ich? Auf was lege ich wert? Beispielsweise sehen manche viele, schöne Zierstiche als ein Muss, andere nutzen sie kaum bis nie und machen lieber mehr Applikationen.
Unter Strich geht es stark darum, was man sich leisten mag und welchen Komfort man haben möchte :)
Grundbegriffe
Absteppen
Knapp an Kanten oder Nähten steppen, um sie zu betonen oder zu fixieren, wird Absteppen genannt. Meist steppt man sehr schmal, ca. 2 - 5 mm breit ab. Dazu können Sie das Nähmaschinenfüßchen als Masstab benutzen. Positionieren Sie das Nähmaschinenfüßchen so, dass es genau an einer Kante entlangfährt, während Sie nähen, um eine gerade, gleichmäßige Naht zu erhalten.
Applikationen
Applikationen sind dekorative Elemente, die auf einem Kleidungsstück angebracht werden.
Teile aus Stoff kann man einfach mit doppelseitiger Bügeleinlage (Vliesofix) aufkleben und dann mit engen Zick-Zack-Stick aufnähen.
Fertig gekaufte Applikationen sind oft zum Aufbügeln. Sie sollten aber dennoch zusätzlich festgenäht werden, da sie sich gerne beim Waschen ablösen.
Teile aus Stoff kann man einfach mit doppelseitiger Bügeleinlage (Vliesofix) aufkleben und dann mit engen Zick-Zack-Stick aufnähen.
Fertig gekaufte Applikationen sind oft zum Aufbügeln. Sie sollten aber dennoch zusätzlich festgenäht werden, da sie sich gerne beim Waschen ablösen.
Besatz
Ein Besatz ist ein extra zugeschnittener Stoff zum Verstürzen von Kanten. Besätze finden Sie sehr häufig am Revers von Jacken und Mäntel oder am Kragen von Hemden. Der Besatz wird in der gleichen Form wie z.B. der Kragen oder das Revers zugeschnitten. Anschließend wird der Besatz rechts auf rechts an die zu verstürzende Kante genäht und anschließend gewendet.
Beleg
Mit Belegen werden Armausschnitte, Säume und Knopfleisten und andere Kanten gedoppelt. Oft werden sie mit Einlagen zusätzlich versteift, um den Kanten die nötige Festigkeit zu verleihen.
Bruchkante
Bruchkante
Als Bruchkante bezeichnet man eine gerade Linie, an der der Stoff umgeschlagen, bzw. gefaltet wird.
An Bruchkanten klappt man zum Beispiel Säume nach innen.
An Bruchkanten klappt man zum Beispiel Säume nach innen.
In Schnittmustern sind diese Linien eingezeichnet und sollten beim Zuschnitt miit auf den Stoff kopiert werden.
Bünchen
Als Bündchen bezeichnet man Abschlüsse für Kanten. Sie kommen z.B. am Hals, Ärmel oder auch unten am Saum vor.
Für Bündchen wird gerne ein spezieller Stoff die so genannte Bündchenware verwendet. Es können aber alle Jerseystoffe als elastisches Stoffe verwendet werden.
Einfassen
Einfassen bedeutet, einen Streifen um offenen Stoffkanten herumzulegen und festzunähen.
Damit wird die Kante versäubert, befestigt und zugleich dekoriert.
Damit wird die Kante versäubert, befestigt und zugleich dekoriert.
Fadenverlauf
Kettfäden des Gewebes verlaufen immer parallel zu den Webkanten und bilden den so genannten Fadenverlauf. Dieser ist vor allem in Hinblick auf den Zuschnitt wichtig.
Füttern
Füttern bedeutet, ein Kleidungstück von innen mit einem anderen Material zu doppeln.
Knopfleiste
Eine Knopfleiste besteht aus zwei übereinander liegenden Kanten. Auf der unteren näht man gewöhnlich die Knöpfe an, in die obere arbeitet man die Knopflöcher.
Knopfllöcher
Es gibt je nach Kleidungsstück verschiedene Arten von Knopflöchern. Sie mit der Hand zu sticken erfordert viel Übung. Die heute gängigen Haushaltsnähmaschinen besitzen aber alle eine so genannte Knopflochautomatik, wo nach Eingabe der Knopflänge in 4 Schritten automatisch ein Knopfloch gestickt wird. Selbstverständlich kann man unterschiedliche Knopflocharten auswählen.
Nahtlinie
Die Nahtlinie ist, wie könnte es anders sein, die Linie auf der genäht wird. Beziehungsweise die Linie an der Zwei Schnittele aneinaderstoßen.
Nahtzugabe
Die Nahtzugabe ist der schmale, später innen liegende Stoffstreifen neben der Naht. Viele Schnittmuster enthalten bereits eine Nahtzugabe, was ausdrücklich dabeisteht.
Saum
Säume sind offene Kanten von Kleidungsstücken die nach innen eingeschlagen und dann befestigt werden. Zur Hilfe kann der Saum vorab umgebügelt werden, auch spezielle Saumbügeleinlagen sind erhältlich um das Umnähen zu erleichtern.
Faden vernähen
Damit sich die Naht nicht von selber lösen kann, wird das Anfang und Ende einer Naht befestigt.
Die schnellste Methode ist am Anfang und Ende der Naht zurück und wieder nach vorne zu Nähen. So ist die Naht gesichert.
Versäubern
Bei Stoffen, die an den Schnittkanten ausfransen, müssen alle Naht- und Saumzugaben versäubern werden.
Dazu eignet sich am besten eine Overlock Maschine, die die Kante in einem Schritt abschneidet und versäubert. Aber auch mit der Nähmaschine kann einfach versäubert werden, indem mit einem großen Zick-Zack-Stich an der Kante genäht wird. Wichtig ist hierbei, dass immer ein Stich in den Stoff und der nächste knapp neben den Stoff sticht.
Zwillingsnadel
Eine Zwillingsnadel besteht, wie der Name schon sagt, aus 2 Nadeln, die gemeinsam in einem Kplben befestigt sind. In den meisten Nähmaschinen können sie verwendet werden. Bitte vorab immer die Anleitung der Nähmaschine lesen, um Schäden zu vermeiden.
Erhältlich sind sie in den Stärken 2mm und 4mm (Abstand zwischen den beiden Nadeln).
Sie werden zum Absteppen und säumen von dehnbaren Stoffen verwendet.
Hoffe dieses kleine Lexikon hat euch weitergeholfen bzw. einige eurer Fragen beantwortet.
Gerne stehe ich euch für weitere Fragen unter schneiderleinsblog@gmail.com zur Verfügung und nehme auch gerne Ergänzungen auf.
Hoffe dieses kleine Lexikon hat euch weitergeholfen bzw. einige eurer Fragen beantwortet.
Gerne stehe ich euch für weitere Fragen unter schneiderleinsblog@gmail.com zur Verfügung und nehme auch gerne Ergänzungen auf.
Alles Liebe
Euer
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